Im April 2020 habe ich - Corona zum Trotz - einen wirklich wahren Corona-‚‚Hamsterkauf‘‘ vollzogen.
Statt Tonnen von Klopapier zu hamstern, hatte ich mich dazu entschlossen einen kleinen Teddyhamster zu adoptieren. Im Zoofachgeschäft angekommen durchstöberte ich alle Gehege und erblickte alsbald den kleinen schwarz-weißen Strolch. Ganz schüchtern blickte er mich von einer Hausecke aus an. Strubbeliger Kopf, schwarzer Rücken, weißer Bauch, weiße - seidig glänzende - Händchen und zwei weiße symmetrische Streifen zieren seitlich je den Rücken. Da war es auch schon um mich geschehen, der sollte es sein! Und Hugo wart seitdem sein Name. ♥ Nachdem ich Hugo nun sein brandneues Gehege eingerichtet - es ist diesmal ein beige-weißer Käfig auf modisch langen Holzbeinen - und für den Ausgang in die abendliche Freiheit Treppen und Kisten für den alleinigen Austritt bereit gestellt hatte (damit der kleine Kerl in seinem zusätzlichen Freigehege unter Beobachtung allerlei Spiel-, Sport- und Freizeitattraktionen nachgehen kann) war es dann soweit. Sobald ich die Käfigklappe geöffnet hatte, kletterte der kleine Mann sofort hinaus und erkundete munter und interessiert alle gebotenen Attraktionen. Eifrige Umdrehungen im Laufrad und auf dem Laufteller später, legte er sich jedes Mal zum Abkühlen und Ausruhen ganz entspannt bäuchlings auf die untergelegte Hanfmatte. So ging das viele Abende…bis ich einmal müde auf dem Sofa wegdöste (bei geöffneter Balkontür!!). Gerade hatte ich doch noch das Laufrad gehört? Beim nächsten Erwachen - Stille. Oh-Oh! Sofort lief ich zum Freigehege - kein Hugo. Im Käfig - kein Hugo. Oh Gott…die offene Balkontür…auch kein Hugo auf dem Balkon. Ich war schon kurz davor vom Schlimmsten auszugehen und glaubte Hugo in der dunklen Nacht auf dem Balkon an die Natur verloren zu haben. Panisch robbte ich auf allen Vieren mit der Taschenlampe durch die ganze Wohnung - und fand ihn schließlich putzmunter hinter einem Vorhang. Halleluja! War ich erleichtert. Seit diesem Tag war ihm das Freigehege nicht mehr Freiheit genug - es gab ja schließlich noch viel mehr zu entdecken! Hallo?! So kletterte er nun jeden Abend direkt über die Mauern des Geheges mit der Mission das komplette Wohnzimmer zu erkunden. Natürlich stets bei geschlossener Balkontür! Da zeigte sich jedoch wie einfallsreich Hugo war. Ein Sofa? - da kann man doch die komplette Seitenwand hochklettern! Eine Decke über einem Sofa-Hocker? - ich könnte in die Decke schlüpfen und so auf den Hocker gelangen! Ein TV-Schrank? - hey, da könnte ich doch von unten in die Schubladen klettern! Ein Rattan-Hocker? - an den Gitterstäben komme ich locker hoch! . . . Und schließlich: geschwungene alte Heizkörper? - da kann ich mich doch zwischen den Abständen bis ganz nach oben hochdrücken! Ohje… So kam es dann auch, dass mich mein Freund eines Abends panisch anrief. Der Hamster sei in der Wand. - Er ist wo bitte?!?? - In der Wand. Bei Altbauwänden weiß man ja nie so ganz genau, aber anscheinend befand sich direkt über dem Heizkörper eine Öffnung um unter das Fensterbrett zu gelangen und unter die Doppelverglasung zu schlüpfen. So saß das ideenreiche Hamstertier nun im Putz und warf fleißig ganze Brocken an Putz aus der Wand. Zum Glück konnten wir ihn mit dem Duft von frischen Apfelstückchen hinaus locken! - Ich brauche wohl nicht zu erwähnen das er tagelang ein staubiges Schmutzmonster war. Grauschleier und Niesattacken inklusive. Nach ausgiebigen Sandbädern und unterlassen von weiterem Unfug erstrahlte er dann zum Glück wieder ganz in altem Glanz. Ich hatte schon Angst um die kleine Lunge - aber er ist fit wie eh und je und hat seinen Ausflug anscheinend gänzlich unbeschadet überstanden. Nun gibt es für den kleinen Abenteurer nur noch das halbe Wohnzimmer. Zum Ausgleich dafür jedoch eine zusätzliche Buddelbox samt Erlebnisstreu, Korkreben, Versteckmöglichkeiten und ganz viel Platz zum rumflitzen. Ich bin gespannt (und wachsam!) was dem kleinen Kerl noch so alles einfällt… PS: Anbei ein paar Bilder für euch aus unserem Home-Shooting. Dem kann man einfach nicht böse sein, oder?! ☺
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über Sandrine Appel
Sandrine ist die Fotografin hinter ZWERGLOEWE Tierportraits und lebt mit ihrem Zwergloewenköpfchen Lloyd und den beiden Teddyhamstern Holger und Hugo in Berlin. In ihrem Blog gewährt sie von Zeit zu Zeit Einblicke hinter die Kulissen von ZWERGLOEWE. Archiv
September 2024
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